haifischbecken ohne wasser – willkommen beim orf
und dann gibt's da noch das orf-landesstudio vorarlberg – die große bühne der kleinen leute. eine operette im dauerloop, aufgeführt von denselben gesichtern seit jahrzehnten. wenn die alten schergen endlich abtreten, denkt man: vielleicht, nur vielleicht, zieht frischer wind ein. aber nein, der platz bleibt lieber leer, als dass jemand fremdes reinspaziert. man könnte ja am ende einen journalisten erwischen.
das motto dort? arbeiten im haifischbecken – nur dass die haie schon lange satt sind. die beißen nicht mehr, die kreisen nur noch faul, und wehe, ein neuer fisch schwimmt rein, der nicht nach dem richtigen parfum riecht. der wird filetiert, entsorgt, und das becken bleibt schön sauber.
und wenn doch mal einer von wien her eingeschleust wird – ein verirrter großstadtschwimmer – dann dauert es nicht lange, bis er im magen des apparats verschwindet. so funktioniert das: ein ewiger kreislauf der selbstverdauung.
am ende bleibt der futtertrog schön exklusiv, rand voll mit lauwarmem einheitsbrei. jeder darf zugreifen – vorausgesetzt, er hat den richtigen stallgeruch. für alle anderen: draußen bleiben.
das ist kein journalismus, das ist eine geschlossene gesellschaft. und sie halten sich daran fest wie ein trinker an seiner letzten flasche. lieber alles vergammeln lassen, als auch nur einen bissen zu teilen.